Ortsvorsteher für Sinzig

Gunter Windheuser

Mit einem offiziellen Festakt wurde die Rückbenennung nach Jahrzehnten der Diskussion begangen

SINZIG. Mit einem offiziellen Festakt wurde am Montag, 2. Januar 2023 die Rückbenennung der Sinziger Gudestraße in Judengasse begangen. Bürgermeister Andreas Geron bedankte sich in seiner Rede nicht nur bei den Ratsmitgliedern, die mit ihrem Beschluss vom 3. November 2022 die Rückbenennung offiziell auf den Weg gebracht hatten, sondern vor allem auch bei denen, die sich im Laufe der Jahre dafür eingesetzt hatten, dass die Sinziger Judengasse wieder ihren ursprünglichen Namen erhalten konnte. Neben dem Sinziger Ortsvorsteher Gunter Winheuser nahmen auch zahlreiche Mitglieder des Sinziger Stadtrats sowie des Sinziger Ortbeirats, der ehemalige Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig Karl Friedrich Amendt, Rudolf Menacher, u.a. Co-Autor der Studie „Knoblauch und Weihrauch“, sowie Mitglieder der Rüstigen Rentner um Uwa Degen und Werner Hoffmann an dem Festakt teil. Den passenden musikalischen Rahmen gab ein Bläserensemble des Stadtorchesters Remagen unter der Leitung von Frank von Häfen.

Bürgermeister Andreas Geron

Glücklicherweise leben wir heute in einem Land der Meinungsfreiheit und Demokratie“, betonte Geron in seiner Rede mit Bezug auf die Zeit des Nationalsozialismus, „wir müssen keine Angst um unser Leben haben, wenn wir unsere Meinung äußern.“ Dennoch bedürfe es Mut, seine Meinung auch kundzutun. Damit nahm er Bezug auf die viele Jahre andauernde Diskussion um die Rückbenennung. Der Entscheidung im Rat im vergangenen November vorausgegangen war eine nicht-öffentliche Anliegerversammlung im Oktober 2022 im Sinziger Rathaus auf Einladung des Bürgermeisters und die Erstellung eines unabhängigen Gutachtens. Prof. Dr. Joachim Scholtyseck, Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, hatte in diesem Gutachten die Hintergründe der verschiedenen Straßenbenennungen – von Judengasse zu Schlageterstraße (1933) zu Judengasse (1946) zu Gudestraße (1952) – sowie die Diskussionen in den vergangenen Jahren detailliert dargestellt und sich deutlich für eine Rückbenennung positioniert. In dieser sei ein gesellschaftspolitisch wichtiges Signal zu sehen. Dieser Meinung waren die Sinziger Stadtratsmitglieder gefolgt und hatten die Rückbenennung einstimmig beschlossen.

Pressemeldung Stadt Sinzig
Fotos: Achim Gottschalk

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