Lange hat es gedauert, bis dass Gutachten, Planung und die Genehmigung der im Gewässerwiederherstellungskonzept der Ahr mit Priorität gekennzeichneten Maßnahme an der Kölner Straße beginnen konnte. Doch jetzt ist schweres Baugerät vor Ort im Einsatz und beseitigt Kubikmeter für Kubikmeter Geröll aus dem Flussbett. Vor der Brücke hatte sich aufgrund der Stauwirkung bei der Flutkatastrophe viel Kies und sonstiges Material im Flussbett abgesetzt, sodass die Ahr seitdem in dem Abschnitt ein erheblich höheres Niveau eingenommen hatte.
Hinzu kamen die zum Schutz des stark beschädigten Brückenpfeilers nach der Katastrophe aufgeschütteten Wasserbausteine, die das Flussbett stark einschnürten. Dadurch stand der nördliche Flutbogen der Brücke bei Hochwasser nicht zur Verfügung und die Durchflusskapazität unter der Brücke wurde erheblich reduziert. Durch beharrliches Nachfassen seitens Stadtratsfraktionen, allen voran FWG und GRÜNE bei der für Gewässer 3. Ordnung zuständigen Kreisverwaltung, erfolgte vor wenigen Wochen die Auftragsvergabe. „Mit dieser Maßnahme erhalten die Einwohner in Ahrnähe wieder ein erstes Stück Sicherheit vor einem erneuten Ahrhochwassser“, zeigte sich Ortsvorsteher Reiner Friedsam positiv.
„Das Endziel ist für mich und mittlerweile die Mehrheit des Rates der Neubau der Ahrbrücke Kölner Straße“, so der Ortsvorsteher und Mitglied im Kreistag. Die Untersuchungen und Prüfung bei dem dafür zuständige Landesbetrieb Mobilität seien noch in Arbeit. „Jedoch hat mittlerweile ebenfalls auch die Kreisverwaltung signalisiert, Sinzig für einen Neubau zu unterstützen“.
Die mächtigen Brückenpfeiler der bestehenden Ahrbrücke an der Kölner Straße in Verbindung mit Verklausungen verhinderten in der Flutnacht erheblich den Durchfluss der großen Wassermengen und führten so unter anderem zur Überflutung des gesamten Wohngebietes Sinzig Nord.